Montag, 2. August 2010

Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung (DL-InfoV)

Seit dem 17. Mai 2010 ist die DL-InfoV in Kraft. Sie bringt für Dolmetscher und Übersetzer neue Pflichten ggü. ihrem Auftraggeber mit sich.

Es kann nur jedem Dolmetscher / Übersetzer empfohlen werden, sich mit dieser neuen Verordnung auseinander zu setzen und zu prüfen, welche Angaben er in seinem individuellen Fall zusätzlich bereitstellen (§ 2) bzw. vorhalten (§ 3) muss. Es empfiehlt sich, ist aber nicht Pflicht, diese Angaben im Impressum zu ergänzen. Bestimmte Angaben sind auch jedem Angebot und jeder Werbebroschüre hinzu zu fügen. Ausführliche Informationen / Erklärungen stellen bspw. Goldberg Rechtsanwälte zum Download bereit. Mitglieder des BDÜ Berlin-Brandenburg können sich im Rahmen der monatlichen Telefonsprechstunde zur Klärung von Zweifelsfällen an die Kanzlei Bernstorff & Kollegen wenden.

Verstöße sind Ordnungswidrigkeiten und können von der Konkurrenz mittels Abmahnung verfolgt werden. Anwälte befürchten eine Abmahnwelle in den nächsten Monaten.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Existenzgründer

Heute möchte ich allen jungen Kollegen das Existenzgründerportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vorstellen. Es bietet hilfreiche Tipps für den Weg in die Selbständigkeit.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Ausstellung "Dolmetscher und Übersetzer beim Nürnberger Prozess"

Bis zum 9. Spetember 2010 hat die Ausstellung "Dolmetscher und Übersetzer beim Nürnberger Prozess" beim Landgericht Nürnberg-Fürth noch geöffnet. Diese Ausstellung entstand im Auftrag des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer.

Dienstag, 22. Juni 2010

Erweiterte Vorgaben für Rechnungen

§ 14 (4) Umsatzsteuergesetz (UStG) "Ausstellung von Rechnungen" schreibt vor, dass eine Rechnung einen Hinweis auf die Aufbewahrungsfristen von Rechnungen enthalten muss. Die Aufbewahrungsfristen sind in § 14 b geregelt. Die Deutsche Anwalts- und Steuerberatungsvereinigung bietet eine Musterformulierung (s. Ziff. 3).

Freitag, 18. Juni 2010

Tipps für Vortragende

14 Seiten wissenschaftlichen Text in 30 Minuten verlesen - NEIN, dies geht nicht. Es haben viele Vortragende vor Ihnen versucht doch alle sind gescheitert. Selbst wenn Sie noch so schnell durch den Text rasen, Sie werden Ihre Redezeit überziehen, verlieren viel von der hohen Qualität Ihrer Gedanken und teilweise sogar ihre muttersprachlichen Zuhörer. Dolmetscher können solche "Verlesungen" - Sie müssen ja zudem hochkomprimierte Schriftsprache in gesprochene Sprache wandeln - nur äußerst gerafft wider geben.

Sie sehen, ein paar Dinge sind bei Vorträgen und bei der Arbeit mit Dolmetschern zu beachten. In dem Ratgeber "Der richtige Dolmetscher" finden Sie weitere Tipps in der Rubrik Checkliste für Auftraggeber - damit Ihr Auftritt ein voller Erfolg wird.

Montag, 14. Juni 2010

Neues Master-Fach Translationswissenschaften

Während in Berlin der Studiengang Interkulturelle Fachkommunikation (Dolmetschen und Übersetzen) geschlossen worden ist, führt die Saar-Uni zum Wintersemester 2010/2011 das neue Master-Fach Translationswissenschaft ein. Begründet wird dies mit dem ständig steigenden Bedarf an qualifizierten Dolmetschern in Europa. Besonders hervorzuheben ist, dass der neue Master neben den wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen und übersetzungspraktischen Übungen auch auf die berufliche Praxis bezogenen Anteile enthält: "Dabei vermitteln wir den Studenten auch Kenntnisse im Projektmanagement. Unter anderem bekommen sie einen Übersetzungsauftrag, den sie vom Auftrag bis zur Abrechnung selbst bearbeiten müssen - wie in der späteren Berufspraxis üblich." Mehr Informationen finden Sie unter Übersetzer und Dolmetscher mit breiter Allgemeinbildung und sprachtechnologischer Kompetenz.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Probleme mit Laien-Übersetzer in Kliniken und Praxen

Täglich kommt es vor, dass Laien-Übersetzer – die Kinder oder die türkische Putzfrau der Klinik – überfordert sind, wenn es in Kliniken und Praxen um kritische Fragen zur Gesundheit ausländischer Patienten geht. Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat dies erkannt. In ihrer Eröffnungsrede zur Jahrestagung des Deutschen Ethikrates schließt sie sich der Expertenmeinung an, nach der der gegenwärtig anlaufende Einsatz kundiger Dolmetscher in Kliniken und Praxen, weiter auszubauen und in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen ist.
Quelle: welt.de

Montag, 17. Mai 2010

Zum Thema Qualitätssicherung

Alleine in der letzten Woche wurde ich zwei Mal angefragt, einen Text erneut zu übersetzen, weil der Kunde mit der ersten Übersetzung nicht zufrieden war und eine Überarbeitung des Produktes nicht erfolgversprechend schien. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass schlechte Billigübersetzer keine Seltenheit sind. Um ihr Lebensauskommen trotz Dumpingsätzen bestreiten zu können, müssen sie viele Aufträge übereilt abarbeiten. Die notwendige aufwändige Qualitätskontrolle kommt dabei stets zu kurz. Ich kann es nur immer wieder sagen: Unter einem bestimmten Honorarsatz kann schwerlich eine qualitativ hochwertige Übersetzungs- bzw. Dolmetschleistung erbracht werden. Kunden, die ausschließlich den billigsten Anbieter suchen erhalten auch nur billig und nicht günstig.

Leipziger Internationale Konferenz zu Grundfragen der Translatologie (LICTRA)

Vom 19. bis 21. Mai 2010 findet die IX. LICTRA statt. Die diesjährige LICTRA ist zugleich der Jubiläumskongress 50 Jahre CIUTI (Internationale Konferenz der Universitätsinstitute für Dolmetscher und Übersetzer). Hierauf möchte ich als Mitglied der CIUTI-Aufnahmekommission besonders hinweisen und würde mich freuen, wenn wir uns auf der Konferenz persönlich kennen lernen.

Samstag, 8. Mai 2010

BDÜ-Mediathek auf YouTube

Anlässlich der im letzten Jahr vom BDÜ organisierten internationalen Konferenz "Übersetzen in die Zukunft" wurde auf YouTube eine BDÜ-Mediathek eingerichtet. Dort finden sich Interviews und Gesprächsaufzeichnungen rund um die Konferenz. Es wäre schön, wenn der BDÜ diese Seite auch künftig pflegen und sie als zusätzliche Informationsplattform für Kollegen und am Beruf der Dolmetscher und Übersetzer Interessierte nutzen würde.

Samstag, 1. Mai 2010

Übersetzerdatenbank

Durch Zufall bin ich auf ein Übersetzerverzeichnis für den deutschsprachigen Bereich aufmerksam geworden, das ich hier gerne vorstellen möchte: globtrad.com . Derzeit sind Einträge in dem Verzeichnis kostenlos, wenn man als Freelancer von seiner Internetpräsenz zu globtrad.com verlinkt. Ein interessantes Feature ist übrigens die Anzeige von Übersetzern nach Orten in einer neuen Anwendung von google maps. Sogar Fachartikel können bei globtrad.com zur Veröffentlichung eingereicht werden. Prima Idee.

Dienstag, 6. April 2010

Juristische Übersetzungen - Wer findet die Fehler

Gerade fand ich folgende Werbung für juristische Übersetzungen:

"Gute Übersetzer bzw. Übersetzerinnen für juristische Übersetzungen sind besonders Juristen, weil sie gutes Überblick und Verständnis für juristische Texte haben. Natürlich gibt es mehrere Übersetzer, die nicht Jura studiert haben und juristische Texte übersetzen, aber wenn man im Übersetzungsbüro Juristen mit guten Sprachkenntnissen finden kann, ist es meistens möglich noch bessere juristische Übersetzungen ihren Kunden zu liefern."

Es ist erstaunlich, wie man in so wenigen Zeilen so viele Fehler machen kann. Finden Sie mindestens: 1x Stil und Form, 2x Grammatik, 1x Interpunktion, 2x Stil.

Ob Juristen jemals überlegt haben, warum es umfängliche Studiengänge für Übersetzer und Dolmetscher gibt? Zumindest den mit o.a. Text werbenden Juristen scheint sich zu entziehen, welche Fachgebiete jenseits von Paragraphen existieren. Übersetzungen gehören in die Hände von Fachleuten. Niemand läßt sein Auto von einem Elektriker reparieren, nur weil in einem Auto Elektrik enthalten ist. Besonders bei der Übersetzung juristischer Fachtexte ist translatorische Kompetenz zwingend erforderlich. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist Voraussetzung für gelungene Übersetzungen in diesem Bereich.